„Örül az igaz, mikor látja a bosszút, mikor lábát a gonoszok vérében mossa.” Az úgynevezett bosszúzsoltárok a נקם szemantikájának fényében
In der Psalmenforschung stößt man auf die Bezeichnung der Rachepsalmen. Jedoch muss klargestellt werden, dass diese Bezeichnung keine gattungskritische Einordnung darstellt. Sie steht für eine thematische Gruppierung derjenigen Psalmen, in denen das Thema der Rache und Vergeltung vorkommt und die die Ahndung mit gewaltigen Bilder assoziieren. Auf diese Weise werden auch solche Stücke des Psalters als Rachepsalmen eingeordnet, die die Wurzel נקם gar nicht verwenden. In der vorliegenden Studie werde ich nach einer kurzen Skizzierung der Semantik der atl. Rache überprüfen, inwiefern die Rache als theologischer Hintergrund der sog. Rachepsalmen zu verstehen ist, insbesondere bei Psalmen, bei denen die Wurzel נקם nicht auftaucht. Unter den Belegen von נקם findet man solche Passagen, die eine gesteigerte emotionale Ladung der Rache nahelegen und zeigen, dass in dem Vorgang der Rache solche Gefühle wie Eifer, Zorn, Grimm mit hineinspielen. Dieser emotionale Überschuss des Verbes kann zusammen mit dem mythischen, altorientalischen Bild des Feindes der Schlüssel zum Verstehen dieser Psalmen sein, indem die Rachepsalmen ein sicherer Ort für das Ausleben der Gefühle und den Ruf nach Gerechtigkeit darstellen: das Gespräch mit Gott. Die Einzelexegese der Rachepsalmen soll aufzeigen, dass diese bitteren Gebete für Gerechtigkeit in einem engen Zusammenhang mit dem Talio-Prinzip stehen und die gewaltigen Bilder dessen Durchsetzung darstellen, wobei die Bilder selbst als Elemente der Dichtung und der mythischen Rede über den Feind aufzufassen sind.
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